Raum der Utopie

Raum der Utopie

Komm rein, setz dich und hör zu. Anna und Lukas lesen Texte zu Utopien, gemischt mit Liedern und Ton-Collagen. Entdecke mit ihnen die Macht der Utopie. Und wenn du willst, zünde eine Kerze an – für deine Wünsche zu einer besseren Welt!

Gesamtdauer: ca. 20 Minuten

Quellennachweise und Texte zum Nachlesen:

I have a dream.

Refugees are welcome here. No hate, no fear. Refugees are welcome here.

  • Demo-Ruf für die Aufnahme von geflüchteten Menschen.

Jeder Mensch sollte dem anderen helfen. Nur so verbessern wir die Welt. Wir sollten am Glück des anderen Teil haben und nicht einander verabscheuen. Hass und Verachtung bringen uns niemals näher. Auf dieser Welt ist Platz genug für jeden und Mutter Erde ist reich genug um jeden von uns satt zu machen. Das Leben kann ja so erfreulich und wunderbar sein. Wir müssen es nur wieder zu leben lernen.

Und wenn es Boote gibt, die retten können, dann lasst uns doch diese Boote verdammt nochmal schicken. Es wäre ein Zeichen der Stärke zu sagen: Die Würde des Menschen ist unantastbar – auch auf dem Mittelmeer.

As you enter positions of trust and power: dream a little before you think.

Wir kämpfen hier nicht, weil es leicht ist. Sondern weil wir wissen, dass auf dem Spektrum von viel Katastrophe und unendlich unerträglicher Katastrophe so unfassbar viel zu verlieren und vielmehr noch, unendlich viel zu gewinnen ist. Danke schön.

Yes we can.

I am those 66 million girls who are deprived of education. I am not a lone voice. I am many.

Das tritt – nach meiner Erkenntnis – ist das sofort. Unverzüglich.

I have a dream today.

Eine Weltkarte, in der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient keinen Blick, denn sie lässt die eine Küste aus, wo die Menschheit ewig landen wird.

Und wenn die Menschheit da angelangt ist, hält sie Umschau nach einem besseren Land und richtet ihre Segel dahin. Der Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien.

  • Oscar Wilde (1854-1900).

Was, wenn die Geschichte nicht nur von den Siegern geschrieben würde.

Was, wenn wir gemeinsam Verantwortung übernähmen, statt uns gegenseitig die Schuld zuzuschreiben.

Was, wenn wir nicht nur Geschichten erzählten über Religion, Adel und Tyrannen, sondern über den menschlichen Drang füreinander da zu sein, zu pflegen, zu kochen, zu lieben und zu erschaffen.

Was, wenn unsere Geschichten uns lehrten, dass zu lieben das ultimative Zeichen für Stärke ist.

Was, wenn wir den Drang füreinander zu sorgen zur höchst wichtigsten Aufgabe wählten.

Was, wenn Ressourcen den Menschen zukämen, die Frieden schaffen, heilen, erschaffen, anstatt denen mit brutaler Energie und Vorliebe für Gewalt.

Was, wenn Macht nicht mehr gleichgesetzt würde mit der Kontrolle über andere, sondern mit der Kraft zu schützen und zu fördern.

Was, wenn wir alle nicht nur irgendwo reinpassen, sondern wirklich irgendwo hingehören würden, mit unserem ganzen Sein.

Was, wenn wir ein bisschen träumten, bevor wir denken.

Wir werden unter den freien Himmel treten. Wir werden sehen, wie er sich verändert, wie die Sterne aufgehen und der Mond kreist, und wir werden die Erde mit all unseren Stimmen beschreiben.

  • Selbstverfasster Text frei nach Themen aus Cassandra Speaks von Elizabeth Lesser. 2023.

Ich bin jetzt nicht so der Typ, der sich regelmäßig meldet

Manche von euch hab‘ ich seit Jahren schon nicht gesehen

Ich wollt nur ganz kurz sagen, dass‘ mir okay geht

Und wir ein Gästezimmer haben in der WG

Ihr wisst genau, wen ich meine, wenn ich das hier schreibe

Aber ich nenne keine Namen, Herr Kommissar

Das geht an alle meine Leute aus alten Zeiten

Egal, ob Aachen, Bordeaux oder Rojava

Ich denke, da kommen noch paar Jahre Ärger auf uns zu

Ich glaube nicht, dass es hier von selbst besser wird

Ich stelle mich schon mal drauf ein, es gibt viel zu tun

Ihr wisst ja, wie ihr mich erreicht, wenn es eskaliert

Aber immer wenn der Zweifel dich zerfrisst

Und immer wenn du ganz alleine bist

Immer wenn du nicht mehr weißt, wohin mit dir

Hab‘ ich ’ne offene Tür

Und immer wenn ich wirklich Hilfe brauch‘

Dann weiß ich ganz bestimmt fangt ihr mich auf

Immer wenn ich daran denke, wird mir klar

Mir kann nix passieren

Das‘ für meinen Homie Serkan, hör‘ ihn noch am Telefon

Der eine Anruf für ihn, Lesbos auf dem Zellenboden

Er war im Zelt bei Masomen, um mir was zu geben

Die Butts, die hassen Volunteers und haben ihn festgenommen

Das‘ für meine Leute Tel Aviv be sure avat

Die für den Traum einstehen, dass jeder dort ’ne Zukunft hat

Vielleicht klingt es naiv, ich weiß, es ist komplex

Und dieser Text hat kein‘ Rezept, ich hoff‘ nur Mut gemacht

Und das is für meinen Bruder Sugar

Sein neugeborener Sohn, das ist für die junge Mutter

Er sollte nach Angola, ein Bonner, der dort nie gewohnt hat

Und ich kann nicht mal ahnen, wie sehr sie unter Druck waren

Und an mein‘ Bestie, vielleicht musst du dir heut‘ was pumpen

Glaub‘ mir, das wird, hast dich schon dreimal wieder neu erfunden

Und wenn’s bei mir mal nicht mehr läuft, dann klingel‘ ich bei euch

Denn wofür hat man denn die treusten Kumpel

Aber immer wenn der Zweifel dich zerfrisst

Und immer wenn du ganz alleine bist

Immer wenn du nicht mehr weißt, wohin mit dir

Hab‘ ich ’ne offene Tür

Und immer wenn ich wirklich Hilfe brauch‘

Dann weiß ich ganz bestimmt fangt ihr mich auf

Immer wenn ich daran denke, wird mir klar

Mir kann nix passieren

Aber immer wenn der Zweifel dich zerfrisst

Und immer wenn du ganz alleine bist

Immer wenn du nicht mehr weißt, wohin mit dir

Hab‘ ich ’ne offene Tür

Und immer wenn ich wirklich Hilfe brauch‘

Dann weiß ich ganz bestimmt fangt ihr mich auf

Immer wenn ich daran denke, wird mir klar

Mir kann nix passieren

Immer wenn der Zweifel dich zerfrisst

Und immer wenn du ganz alleine bist

Immer wenn du nicht mehr weißt, wohin mit dir

Hab‘ ich ’ne offene Tür

Utopie, die

Substantiv, feminin

Eine Utopie ist der Entwurf einer möglichen, zukünftigen, meist aber fiktiven Lebensform oder Gesellschaftsordnung, die nicht an zeitgenössische historisch-kulturelle Rahmenbedingungen gebunden ist. Der Begriff leitet sich ab von altgriechisch u „nicht“ und topos „Ort, Stelle“, gemeinsam „Nicht-Ort“.

  • Definition Utopie nach Wikipedia. 2023.

Wohlan, setzt die Segel, denn heute geht’s nach Utopia. Dem Ort an dem alles besser ist, kein Leid mehr, keine Armut, kein Schmerz, keine Ungerechtigkeit und an dem niemand zurück gelassen wird. Wo liegt Utopia? Manche meinen, diesen Ort gäbe es nicht. Andere sehen ihn Überall. Ganz sicher wird man ihn niemals erreichen, wenn man sich nicht auf den Weg macht. Also auf!

  • Selbstverfasster Text. 2023.

Ich freue mich, dass am Himmel Wolken ziehen

Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit

Ich freue mich auch zur grünen Jahreszeit

Wenn Heckenrosen und Holunder blühen

Dass Amseln flöten und dass Immen summen

Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen

Dass rote Luftballons ins Blaue steigen

Dass Spatzen schwatzen und dass Fische schweigen

Ich freuе mich, dass der Mond am Himmel steht

Und dass diе Sonne täglich neu aufgeht

Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter

Gefällt mir wohl da steckt ein Sinn dahinter

Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehen

Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen

Ich freue mich, das ist des Lebens Sinn

Ich freue mich vor allem, dass ich bin

In mir ist alles aufgeräumt und heiter

Die Diele blitzt, das Feuer ist geschürt

An solchem Tag erklettert man die Leiter

Die von der Erde in den Himmel führt

Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben

Weil er sich selber liebt, den Nächsten lieben

Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne

Und an das Wunder niemals ganz gewöhne

Dass alles so erstaunlich bleibt und neu

Ich freue mich, dass ich, dass ich mich freue

Schritte Richtung Utopie.

Drei Gedanken.

Zum Einen:

Utopien treiben uns an, beim Versuch ihrer Verwirklichung geht es vorwärts. Die Insel Utopia bleibt aber immer am Horizont, denn wenn wir sie erreichten, dann wäre das wahrlich das Ende von allem. Also auch daher wird es immer neue Utopien geben müssen:  Wenn wir einer nahe kommen, wird es neue Ideen geben und neue Ziele. Utopien sorgen für Fortschritt.

Zum Anderen:

Aber Vorsicht – andersrum funktioniert es nicht. Nicht jeder Fortschritt ist ein Schritt in Richtung Utopie. Mit unbedachtem Fortschritt könnte man sich auch davon entfernen und im Nachhinein merken, dass Irrwege eingeschlagen und der Kurs auf die falsch gesetzt wurde. Aus Dystopien kommt man sicher nicht mehr so gut raus.

Zum Trost:

Auch wenn die Weltlage oft einem Angst einjagen mag und man denken könnte, man lebt in der schlechtesten aller möglichen Welten, an der Fähigkeit, sich eine Utopie vorstellen zu können, zeigt sich, das dem nicht so ist. Eine bessere Welt ist möglich. Nur muss man die Schritte in ihre Richtung gehen. Das bedeutet nicht, dass es einfach wird. Aber: es ist möglich.

– Selbstverfasster Text. 2023.

Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.

I’m blowing with the wind of change.

Keine Macht für Niemand.

Be runnin up that road. Be runnin up that hill. Be runnin up that building

Cause shade never made anybody less gay.

Macht kaputt, was euch kaputt macht.

Baut wieder auf, baut wieder auf. Baut wieder auf, was euch aufbaut.

Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.

Wenn es Tag wird, fragen wir uns,

wo wir Licht zu finden vermögen, in diesem niemals endenden Schatten?

Den Verlust, den wir tragen,

ein Meer, das wir durchwaten müssen.

Wir haben dem Bauch der Bestie getrotzt.

Wir haben gelernt, dass Ruhe nicht immer Frieden bedeutet.

Und dass die Normen und Vorstellungen von dem, was grade ist,

nicht immer Gerechtigkeit sind.

Und doch gehört die Morgendämmerung uns,

noch ehe wir es wussten.

Irgendwie schaffen wir es.

Irgendwie haben wir es überstanden und bezeugten eine Nation, die nicht kaputt ist,

sondern einfach unvollendet.

Und ja, wir sind alles andere als lupenrein,

alles andere als makellos,

aber das bedeutet nicht, dass wir danach streben,

eine Gemeinschaft zu bilden, die perfekt ist.

Wir streben danach, eine Gemeinschaft mit Sinn zu schmieden.

Ein Land zu formen, das sich allen Kulturen, Farben, Charakteren und menschlichen Lebensverhältnissen verpflichtet fühlt.

Und so erheben wir unseren Blick nicht auf das, was zwischen uns steht,

sondern auf das, was vor uns steht.

Wir schließen die Kluft, weil wir wissen, dass wir, um unsere Zukunft an erste Stelle zu setzen, zuerst unsere Unterschiede beiseitelegen müssen.

Wir legen unsere Waffen nieder, damit wir unsere Arme zueinander ausstrecken können.

Wir wollen Schaden für keinen und Harmonie für alle.

Lasst die Welt, wenn sonst auch nichts, sagen, dass dies wahr ist:

Dass wir, selbst als wir trauerten, wuchsen

Dass wir, selbst als wir Schmerzen litten, hofften

Dass wir, selbst als wir ermüdeten, es weiter versuchten

Dass wir für immer verbunden sein werden, siegreich

Nicht weil wir nie wieder eine Niederlage erleben werden,

sondern weil wir nie wieder Spaltung säen werden.

Die Heilige Schrift sagt uns, dass wir uns vorstellen sollen,

dass jeder unter seinem eigenen Weinstock und Feigenbaum sitzen soll

und keiner ihnen Angst machen soll.

Wenn wir unserer eigenen Zeit gerecht werden sollen,

dann wird der Sieg nicht in der Klinge liegen,

sondern in all den Brücken, die wir gebaut haben.

Das ist das Versprechen:

Der Hügel, den wir erklimmen,

wenn wir es nur wagen,

Denn obwohl wir unsere Augen auf die Zukunft richten,

die Geschichte hat ihre Augen auf uns gerichtet.

Dies ist die Ära gerechter Wiedergutmachung.

Wir fürchteten zu Beginn,

wir fühlten uns nicht bereit,

Erben einer solch schrecklichen Stunde zu sein,

doch in ihr fanden wir die Kraft ein neues Kapitel zu schreiben,

uns selbst Hoffnung und Lachen zu schenken.

Also während wir uns einst fragten,

wie wir jemals diese Katastrophe überstehen könnten,

stellen wir jetzt fest:

Wie könnte eine Katastrophe jemals uns überstehen.

Wir werden nicht zurück zu dem marschieren, was war,

sondern uns auf das zu bewegen, was sein wird.

Ein Land, das zwar verletzt, aber dennoch intakt ist,

gütig, aber kühn,

kämpferisch und frei.

Wir werden uns nicht umdrehen

oder durch Einschüchterung unterbrechen lassen,

weil wir wissen, dass unsere Untätigkeit und Trägheit

unser Erbe für die nächste Generation sein wird.

Unsere groben Fehler werden zu ihren Lasten.

Aber eines ist sicher:

Wenn wir Barmherzigkeit mit Macht verschmelzen

und Macht mit Recht,

dann wird Liebe unser Vermächtnis

und Veränderung das Geburtsrecht unserer Kinder.

Also lasst uns ein Land hinterlassen,

das besser ist als das, welches uns hinterlassen wurde.

Wir, vielfältig und schön, werden aufstreben,

zerschunden und schön.

Wenn der Tag kommt, treten wir aus dem Schatten heraus,

entflammt und ohne Angst.

Die neue Morgendämmerung erblüht, wenn wir sie befreien.

Denn es gibt immer Licht,

wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen,

wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein.

  • The Hill we Climb, gekürzt. Amanda Gorman. 2021.

Imagine there’s no heaven

It’s easy if you try

No hell below us

Above us, only sky

Imagine all the people

Livin‘ for today

Ah

Imagine there’s no countries

It isn’t hard to do

Nothing to kill or die for

And no religion, too

Imagine all the people

Livin‘ life in peace

You

You may say I’m a dreamer

But I’m not the only one

I hope someday you’ll join us

And the world will be as one

Imagine no possessions

I wonder if you can

No need for greed or hunger

A brotherhood of man

Imagine all the people

Sharing all the world

You

You may say I’m a dreamer

But I’m not the only one

I hope someday you’ll join us

And the world will live as one

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